Die Entscheidung darüber, welche Titel des SchreibmitRavensburger Wettbewerbs auf die Longlist kommen, fiel genau an dem Tag, an dem ich in meinen Urlaub nach Bali aufgebrochen bin. Am Flughafen von Berlin habe ich mit der Sweek App die letzten Minuten des Votings verfolgt und war die gesamte 30 (!) stündige Anreise über extrem aufgeregt, weil ich es unter die beliebtesten fünf Geschichten geschafft hatte. Damit brach die Juryphase an, in der entschieden wurde, welche drei Titel auf die Shortlist kommen sollten, und das hieß für mich: Warten. Die Spannung wäre kaum auszuhalten gewesen, wenn ich nicht mein Bali-Abenteuer als Ablenkung gehabt hätte. Dazu werde ich in einem anderen Beitrag noch ausführlicher berichten.
Mitten in der Juryphase des SchreibmitRavensburger Wettbewerbs und zu Beginn der letzten Woche auf Bali, ist mein „damalig-zukünftiger“ Koautor Dennis durch Zufall auf eine Anzeige zu digi:talents gestoßen. Er meinte: „Schau mal, noch ein toller Wettbewerb. Einsendeschluss ist aber schon in zwei Wochen. Schade, dass du Emily nicht bei mehreren Wettbewerben einreichen kannst.“
Meine Antwort war: „Wir schreiben einen neuen Roman!“ Und das haben wir dann auch gemacht.
Zugegeben, der Zeitrahmen von zwei Wochen war etwas eng, aber Dennis und ich hatten schon ewig vorgehabt, mal einen Roman zusammen zu schreiben. Der Anlass, der Ort und der Zeitpunkt waren einfach perfekt. Wir befanden uns gerade in Ubud, der Kulturhauptstadt von Bali, und verbrachten unsere Zeit mit Besuchen von Museen, Tanzaufführungen und Schattentheatern. Hinter uns lag eine anstrengende und extrem aufregende Rundreise über die Insel und vor uns die letzten Tage, die wir als Ausklang am Strand in Kuta verbringen wollten. Die Geschichte zu „Liv & Leif“ entstand also in angeregten Gesprächen am Pool, in Cafés, Cocktailbars und am Strand. In meinem Notizblock sammelten sich schnell Charakterbeschreibungen, Skizzen und Handlungsverläufe und als wir zurückgeflogen sind, war die Geschichte fertig. Sie musste nur noch aufgeschrieben werden.
Das haben wir dann mit Mühe und Not gerade pünktlich zum Einsendeschluss noch geschafft. In diesen Tagen habe ich wie verrückt getippt und nur wenig geschlafen. Ich bin eigentlich Perfektionistin und hätte nie gedacht, dass ich einmal den Rohtext eines Romans bei einem Wettbewerb einreiche. Aber die Geschichte hatte sich so wunderbar entwickelt und wir hatten ein gutes Gefühl bei der Sache. Meine Mama hat in den letzten Nächten vor der Abgabe fleißig Korrektur gelesen, damit das Typoskript wenigstens nicht vor Tippfehlern wimmelte.
Wieder war ich wahnsinnig aufgeregt und gespannt. Und wieder wurde ich zur Siegerehrung eingeladen. Dieses Mal nach Frankfurt, direkt auf die Buchmesse. Bei der Siegerehrung habe ich dann das digi:tales Team und die liebe Anne Lück kennen gelernt, die tatsächlich noch nervöser war als ich und den Wettbewerb vollkommen zurecht gewonnen hat. Umso überraschter waren Dennis und ich, als „Liv & Leif“ als Leserliebling ausgezeichnet wurde und wir ebenfalls einen Verlagsvertrag mit Arena bekommen haben! Perfekter hätte der Tag nicht laufen können. Das intensive Plotten und die durchtippten Nächten haben sich also voll und ganz gelohnt.